Materialien zur Ökologie mitteleuropäischer Watvögel


Material 1: Materialien zur ökologischen Nische


1.1. Allgemeine Informationen:

Alle Arten sind alle in Mittel-,Nord- und Osteuropa sowie Teilen von Asien beheimatet, manche auch noch darüber hinaus.

 

Kiebitz

Uferschnepfe

Rotschenkel

Kampfläufer

Austern- fischer

Körpermasse

ca. 220 g

ca. 250 g

ca. 130 g

105 - 190 g

ca. 500 g

Aufenthalt in Mitteleuropa

März - November

April - Oktober

April - November

April - September

ganzjährig

Nahrungs-habitat

kurzgrasige Süß- und Salzwiesen, seltener Äcker

vorzugsweise Schlammflächen, aber auch nicht zu hoch gewachsene Süß- und Salz-wiesen, die auch im Sommer feucht sind; auch im Flachwasser

sehr ähnlich Uferschnepfe, aber noch stärkere Bevorzu-gung von Watt- und Schlamm-flächen, noch kürzergrasiger Untergrund

sehr kurzgrasige, sehr feuchte nährstoffarme Süßwiesen, kleine offene (schlammige) Stellen in Wiesen

Watt, vegetationsfreie Flächen an der Küste, kurzgrasige Wiesen aller Art in Küstennähe

Bruthabitat in Mitteleuropa

Süß- und Salzwiesen mit nicht zu dichtem Bewuchs, seltener Äcker

sehr feuchte Süß- und Salzwiesen mit nicht zu dichtem Bewuchs

sehr ähnlich Uferschnepfe

sehr feuchte nährstoffarme Süßwiesen mit lockerem Bewuchs, bevorzugt mit Wassergräben

Süß- und Salzwasser-wiesen aller Art, Dünengelände, auch Kies- und Sandstrand


1.2. Nahrungszusammensetzung der verschiedenen Arten*

* Die Werte können lokal je nach Angebot deutlich von den hier angegebenen Werte abweichen!

Nahrung [Volumen-%]

Kiebitz

Uferschnepfe

Rotschenkel

Kampfläufer

Austernfischer***

Schnecken

20%

10%

20%

6%

bis 10 %

Muscheln (nur im Watt)

-

-

10%

-

0 - 85 % (Watt)

Insektenlarven**

2%

25%

10%

20%

2 - 5 %

Insekten,Kleinkrebse (Imagines)**

60%

5%

30%

64%

3%

Würmer

5%

40%

30%

2%

0 - 98 % (Wiesen)

übrige Tiere

3%

2%

-

3%

bis 30 %

Pflanzen und -teile

10%

18%

-

5% (max.20 %)

-


** die Insektenlarven sind zumeist im Boden zu finden, die Imagines im freien Wasser oder auf dem Boden bzw. in der Luft

*** beim Austernfischer gibt es typische Nahrungsspezialisten: ein Teil der Tiere im Watt auf Muscheln und Schnecken, ein anderer Teil auf Würmer spezialisiert. Die Nahrung dieser zwei Typen unterscheidet sich extrem stark.





1.3. Brutzeit in Mitteleuropa
























Material 2: Probleme beim Naturschutz


Abhängigkeit des Bruterfolges von der Rinderdichte und den Auftriebsterminen


























Die Daten stammen aus den Niederlanden. Die durchschnittliche Rinderdichte betrug dort

im Jahr 1930: 10 Rinder pro Hektar

im Jahr 1970: 40 Rinder pro Hektar

Austernfischer: Nur die Brutplätze im landwirtschaftlich genutzten Gebieten sind berücksichtigt


Hauptsächlich verwendete Literatur

Bauer u.a., Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Bd.6 (1975) und Bd.7 (1977) , Wiesbaden

Scheufler u.a., Der Kampfläufer, Neue Brehm-Bücherei Wittenberg 1985